Jede Form von Bewegung kann als Uhr verwendet werden. Die Drehung der Erde und um die Sonne bestimmen Tag und Nacht sowie Sommer und Winter.
Die im Uhrwerk erzeugte Geschwindigkeit für den Stundenzeiger entspricht der Bewegung der Erde um sich selbst (und zu einem kleinen Teil um die Sonne). Dass diese Bewegung langsam erscheint, liegt an der kurzen Strecke, welche der Zeiger für die 12 Stunden eines halben Tages zurück zu legen hat. Auf dem Äquator sind es über 20.000km, der halbe Erdumfang, woraus sich eine Geschwindigkeit von über 1.666km/h ergibt.
Der kleine Zeiger benötigt für 6,5cm auf dem Ziffernblatt 12 Stunden, die Geschwindigkeit beträgt dann: v = 6,5cm/12h = 0,54cm/h = 0,0000054km/h.
Die Zeit ist in der Geschwindigkeit und die Gegenwart im Moment des Ablesens. Damit ist die Uhr ein Gerät das Geschwindigkeiten enthält und darstellt aber sie ist kein Zeitmesser. Wir setzen die Zeit in der Vorstellung ein, während des Blicks auf die Uhr.
Der Satz: "Wir haben noch Zeit" bedeutet, das wir aus Erfahrung über die Dauer von Stunden und Minuten eine Abschätzung vornehmen. Die Zeit selbst bleibt unbeobachtet.
Uhr und Schwingung
Ein in Schwingung gebrachter Quarzkristall sorgt für den Takt in Quarzuhren, in den Atomuhren sind es Mikrowellen die von einem Cäsiumisotop abgegeben werden.
Allen gemeinsam ist, dass Geschwindigkeiten ausgelesen werden, denn auch die Wellen des Cäsiumisotopes haben eine Geschwindigkeit welche entsprechend der speziellen Relativitätstheorie veränderbar ist. Am Äquator mit 1.666km/h sind diese Wellen langsamer, die Atomuhr geht nach in Bezug zu einer baugleichen Atomuhr in mehr nördlicher oder südlicher Breite. Dieser Effekt tritt auch in einem Flugzeug oder Satelliten auf, was durch Versuche nachgewiesen wurde.